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8. HEILUNG & ERNEUERUNG DER ALPMAGIE


Die Abwanderung ins Tal wird gestoppt durch die Dorferneuerung.
Landschaftsschutz und Berghilfe lindern wirtschaftliche Not, stiften neuen Sinn zur Erhaltung einer intakten Berglandwirtschaft und lebendigen Gemeinschaft in den  Dörfern.
Betriebsgemeinschaften nutzen die landwirtschaftliche Technik in der Genossenschaft.
Neue Rituale stiften Vertrauen und Geborgenheit.
Schonungsvoller Umgang mit den natürlichen Quellen und Erträge der Bergwelt finden ihren Preis.
Nachhaltiger Tourismus zieht ein stiller genießendes Publikum an.
Naturprodukte und altes Handwerk finden ihren soliden Boden.

Zaghaft beginnt sich eine alte Magie über Sehnen und Schaffen, über Wünsche und Kräfte wieder aufzubauen.  Verweilen, aushalten, vereinen.

 

Krongeklaute Klauenkrone


7.XI.99, Holz, Gamskrucke & Goldfolie, H29cm, B43cm

Etwas Bedeutungslosem die Krone aufzusetzen, verleiht nicht nur magische Würde,
sondern schlägt auch dem Alltagstrott ein Schnippchen, hebt uns ab und macht offen für Gedanken und Welten, die uns sonst verschlossen und brach bleiben. 

Setzen wir uns und unseren Gedanken und Projekten eine magische Krone auf. 
Klauen wir Klauen und reihen sie ein in unseren Lebenskreis,
vom Säugling
zum Greis!

Ueli Dubs

 

AUF DEM MISTHAUFEN


EIN HUHN
AUF DEM MISTHAUFEN
SCHARRT UND GRÜBELT
FINDET MADEN WÜRMER
SCHARRT UND PICKT
UND IST ZUFRIEDEN

DER HAHN
KOMMT HINZU UND KRÄHT
HERBEI  UND FRISST
EIN GENÜSSLICH MAHL
KRÄHT NOCHMALS
UND IST ZUFRIEDEN

Al Imfeld

 

Hecheln über Ei(n)stein, Hommage an Walter Wegmüller


7.VII.05, Holz und Stein, Eisen & Goldfolie, H23cm, B59cm

Einen Felsbrocken im Bachbett zur handlichen Eiform zu schleifen, dauert schon ein paar Sekunden der Ewigkeit. Mein Malerfreund Walter Wegmüller in Basel hat mich auf den Ei(n)stein gebracht ... also Hommage an ihn, den tief verwurzelten Magier von Pinsel und Stift!

Hechel wurden gebraucht, um pflanzliche Fasern wie Hanf und Flachs von Rinde und Blüten zu befreien. 
Das Bündel der Gewächse wurde auf ihn niedergeschlagen und durchgezogen. 
Und weil es eine mühsame, zeitverschwendende Frauenarbeit war, wurde getratscht und geschwatzt. 
Und darum nennt man es heute noch: „Geh’n wir hecheln“?

Einen schweren Stein auf drei, fünf Stahlspitzen zu setzen vermittelt ein Gefühl, das einfährt. 
Den Blick durch die Reihen der Stachel gleiten zu lassen vermittelt Einblicke von der seltenen Art. 

Last in Schwebe.

Ueli Dubs

 

ZEITTANZ DER GEISTER


ES IST JETZT
RUFEN DIE JUNGEN
ZU DEN BERGEN HOCH
ES WAR EINMAL
MURREN DIE ALTEN
INS TAL HINUNTER
ZEIT EIN WIRBELWIND
TANZFLÄCHE DER AHNEN
EINE UHR OHNE ZEIGER
FÜR ALLE ELFEN
ETWAS DAS NIEMALS VORWÄRTS LÄUFT
LANGSAM ERODIERT
DAS PLUSQUAMPERFEKT
DIE WELTZEIT DER BERGE

Al Imfeld

 

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