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1. PROLOG |
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Auf französisch heisst es: „Les extrêmes se touchent.“ Dahinter steht das Wissen, dass man nur weit genug zu gehen braucht, um wieder zurück an den Ursprung zu gelangen. Ueli Dubs und Al Imfeld kommen aus verschiedenen Richtungen. Sie begegnen sich im Gleichklang ihrer Fragen: Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Was ist der Sinn des Daseins? Und was ist es, was uns trägt und hält? Die Antworten suchen sie an den Rändern, dort wo Mensch und Tier, Natur und Zivilisation, Ordnung und Chaos sich berühren. „Relikte und Survivals“ nennt Al Imfeld die Sagen und Mythen, mit denen er aufgewachsen und denen er überall auf der Welt wieder begegnet ist. Ueli Dubs gibt in seinen Objekten dem Unzusammenhängenden, dem Verlorenen und Weggeworfenen neuen Sinn. Die Alpenwelt, aus der Al Imfeld stammt, ist nicht mehr intakt, und heil war sie vermutlich nie. Die Geschäftswelt, in der Ueli Dubs sich bewegt, hat längst jedes Mass und jede Mitte verloren. Ein Zurück in archaische Geborgenheit gibt es nicht. Modernisierung ohne Rückbesinnung auf den Ursprung führt in die Irre. Die Spannung zwischen den Polen auszuhalten, ist schwierig. Man kann die Ängste bannen, das Zerstörerische in Schranken zu halten versuchen; das Gefühl der Gefährdung bleibt. Für Ueli Dubs ist der Begriff „Alpmagie“ Ausdruck einer Sehnsucht, die ganz sehen möchte, was zerbrochen ist. Auf seiner Suche nach der verlorenen Einheit werden Sagen und Mythen ihm zu Wegzeichen. In Zeugnissen überkommener Volksfrömmigkeit und traditioneller Handwerkskunst sieht er Spuren, die ihm die Richtung weisen. Im Freund aus den Bergen hat er einen Begleiter gefunden, der sein Fragen versteht. Die vielen kleinen Kunstwerke, die Ueli Dubs über die Jahre hinweg aus Fundsachen unterschiedlichster Herkunft geschaffen hat, sagen auf ihre Weise, was ihn bewegt. Dr. Klara Obermüller
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